Heiz- & Kühlbedarf 2050
Um sich regional vorausschauend den Herausforderungen des Klimawandels stellen und sich an diesen anpassen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie sich das Klima nun tatsächlich in unserer Region verändern wird. Sogenannte Klimadindikatoren sind hierzu bestens geeignet.
In diesem Beitrag betrachten wir den Heiz- und Kühlbedarf in der Energieregion Weiz-Gleisdorf und wie sich dieser bis 2050 verändern werden. Als Basis werden hierzu Daten der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) herangezogen.
Durch die steigende Temperatur wird sich auch unser Heiz- und Kühlbedarf verändern. Auskunft über diese Veränderung geben uns die Kennzahlen „Heizgradtagzahl“ und „Kühlgradtagzahl“.
Bei der Errechnung der Heizgradtagzahl wird angenommen, dass ab einer mittleren Außentemperatur von unter 12 °C ein Heizbedarf entsteht. Gleichzeitig geht man davon aus, dass ein angenehmes Raumklima ab einer Innentemperatur von 20 °C herrscht. Sinkt die Außentemperatur unter die Heizgrenze von 12 °C, ergibt die tatsächliche durchschnittliche Temperaturdifferenz zwischen außen und innen (max. 20 °C) den täglichen Heizbedarf. Summiert man diesen Heizbedarf sämtlicher Heiztage eines Jahres, erhält man die Heizgradtagzahl.
Die Kalkulation der Kühlgradtagzahl läuft analog ab. Nur wird hier der Kühlbedarf errechnet. Einen solchen gibt es, wenn die mittlere Außentemperatur 18,3 °C überschreitet. Die tatsächliche Temperaturdifferenz zwischen außen und innen (wieder max. 20 °C) ergibt den täglichen Kühlbedarf. Wird dieser Kühlbedarf sämtlicher Kühltage eines Jahres zusammengezählt, erhält man die Kühlgradtagzahl.
In der Energieregion haben wir aktuell eine Heizgradtagzahl von 3.637 °C. Diese sinkt bis 2050 auf bis zu 3.059 °C. Das ist eine Reduktion des jährlichen Heizbedarfs von knapp 16 %. Gleichzeitig steigt aber die Kühlgradtagzahl von 97 °C auf bis zu 230 °C. Das entspricht beinahe dem 2,5-fachen Kühlbedarf. Diese Entwicklung stellt die Energieversorgung von Gebäuden vor neue Herausforderungen.
Quelle:
Klimadaten ZAMG
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der Klimawandel-Anpassungsmodellregion-Initiative durchgeführt.