Raabklamm – Natur nützen und schützen!
Veröffentlicht am 27. Mai 2022 von erwg2050 in Energieregion, KEM & KLAR!, Nachrichten // 0 Kommentare
v.l.n.r.: Bernhard Ederer (Naas), Peter Schlagbauer (Mortantsch), Thomas Derler (Mitterdorf/Raab), Nicole Hütter (Projektleitung), Erwin Eggenreich (Weiz), Vinzenz Mautner (Gutenberg-Stenzengreith), Franz Klamler (i.V. Eva Karrer, Passail)
Um die beliebte Raabklamm auch in Zukunft zu schützen und gleichzeitig nützen zu können, setzen die sechs Raabklamm-Gemeinden Mitterdorf/Raab, Mortantsch, Gutenberg-Stenzengreith, Naas, Passail und Weiz über das gesamte Jahr 2022 hinweg gemeinsam ein großes Nachhaltigkeitsprojekt um. Das LEADER-Projekt umfasst Gesamtkosten iHv. rd. 101.700 € und wird durch Bund, Land Steiermark (A13) und Europäischer Union mit 60 % gefördert.
Die Raabklamm ist nicht nur die längste Klamm Österreichs, sondern auch Teil von Natura 2000 – dem EU-weiten Netzwerk für tausende Schutzgebiete. Ausgewiesen als Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, müssen die Großen und Kleinen Raabklamm besonders geschützt werden. Zeitgleich nutzen jährlich rd. 9.000 Besucher:innen in ihrer Freizeit die zahlreichen Wanderwege des Naturjuwels.
Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde im Rahmen eines Förderprojekts ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, dass nun über das gesamte Jahr 2022 umgesetzt wird. Aufmerksamen Raabklamm-Besucher:innen sind möglicherweise bereits erste Neuerungen aufgefallen.
„Endlich werden die in die Jahre gekommenen Tafeln entlang der Großen und Kleinen Raabklamm erneuert und auch zusätzliche Schilder aufgestellt. So finden alle Besucher:innen den Weg zur und durch die Raabklamm“, freut sich Thomas Derler (Bgm. Mitterdorf/Raab) über das neue, moderne Wegeleitsystem. Dieses führt z.B. die Gäste zukünftig vom Parkplatz beim Kindergarten mit öffentlichem WC und SB-Automaten in die Kleine Raabklamm (Ersatz für den Parkplatz beim Eingang ins Bärental).
Ansprechende Fotos und informative Texte auf den Tafeln bieten weiterführende Informationen rund um die Klamm. Ein aktualisierter Flyer erscheint ebenfalls noch in diesem Jahr. Er wird bei den Einstiegsstellen zur Raabklamm zur kostenlosen Entnahme aufliegen.
„Apropos Einstiegsstelle: beim Ortsteil Grillbichl gibt es nun eine zusätzliche Möglichkeit in die Raabklamm einzusteigen. Nach dem Stausee in Haselbach wurde pünktlich zum Start der Wandersaison für die Besucher:innen ein naturnaher Parkplatz errichtet“, informiert Peter Schlagbauer (Bgm. Mortantsch). Zusätzlich gibt es in der Gemeinde bei der Einstiegstelle Jägerwirt eine besondere Neuerung – ebenso bei der Stoffmühle (Gutenberg-Stenzengreith).
Bei beiden Einstiegstellen wurde eine innovative Infrastruktur für die Grundbedürfnisse geschaffen. Das dies notwendig ist, haben die letzten Jahre gezeigt. Verunreinigungen entlang der Wanderrouten sollen nun der Vergangenheit angehören, wie Vinzenz Mautner (Bgm. Gutenberg-Stenzengreith) erzählt: „Mit den öKlos haben wir erstmals barrierefreie Komposttoiletten in der Oststeiermark errichtet. Im Projekt wird nun ein Jahr lang ausprobiert, wie gut diese von der Bevölkerung angenommen werden. Es wurde sogar eine eigene Online-Umfrage dazu eingerichtet.“
Teilnehmen kann man direkt vor Ort oder aber auch danach über https://tinyurl.com/4mr8mad4. Um einen geruchsneutralen und sauberen Besuch der öKlos zu gewährleisten, wurde mit der DLG Weiz ein soziales Unternehmen aus der Region mit der regelmäßigen Reinigung beauftragt.
Ergänzend werden noch weitere Infrastruktur-Maßnahmen umgesetzt, wie Bernhard Ederer (Bgm. Naas) erzählt: „Gemeinsam mit den Nahversorgerinnen, Selbstvermarktern und Landwirtinnen entlang der Raabklamm werden wir in Workshops Lösungen erarbeiten, wie auf unkomplizierte Art und Weise den Raabklamm-Besucher:innen naturnahe Verpflegungsmöglichkeiten angeboten werden können.“
„Zusätzlich entsteht bei der Einstiegstelle Arzberg ein Jausenplatz mit Sitzgarnitur, Liegen und mobilen Bäumen. Hierdurch kann jede Besucherin und jeder Besucher in gemütlicher Atmosphäre die Jause genießen und Kraft tanken“, berichtet Eva Karrer (Bgm. Passail) von weiterer Infrastruktur. Ergänzend werden kleinere Jausenstationen mit Sitzbänken und -tischen aus regionalem Holz bei den Einstiegen Stoffmühle und Weiz errichtet.
Abgerundet wird das Projekt durch die Einbeziehung eines wahren Experten der Raabklamm: Franz Schlögl vom Infozentrum Raabklamm-Gutenberg wird die fachliche Unterstützung sowie bauliche Umsetzung ausgewählter Maßnahmen vor Ort durchführen.